psychoanalytisches Erklärungsmodell

Erklärungsmodell, psychoanalytisches.

Teil der sozialpsychologischen Kriminalitätstheorien (Kriminalitätstheorien, sozialpsychologische), begründet von
Sigmund Freud (*Freiberg/Mähren 1856, t London 1939, Nervenarzt, Höhepunkt seiner wissenschaftlichen Karriere um 1900, veröffentlichte zahlreiche Werke zur Psychologie, 1938 ging er schwer krank ins Exil nach London), wonach die Wurzeln kriminellen Verhaltens schon in der frühen Kindheit liegen und die Persönlichkeit in ein steuerndes „Ich” und ein unter anderem kriminelle Triebregungen hervorbringendes „Es” einteilbar ist. In der Folge gab es zahlreiche Versuche einer Weiterentwicklung dieses Konzepts, etwa die des sozialkonformen Handelns bei gut ausgeprägtem „Über-Ich”.
Generelle Kritik: Die genannten Risikofaktoren für Kriminalität werden leicht überbetont. Wegen fehlender empirischer Beweisbarkeit der Erklärungsmodelle tragen diese Theorien den Anschein einer Glaubensfrage in sich. Schließlich werden überindividuelle Aspekte von Kriminalität nicht beachtet, womit das Phänomen Kriminalität in unvertretbarer Weise vereinfacht wird.




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