Schengener Informationssystem

, Abk. SIS: staatenübergreifendes, computergestütztes polizeiliches Fahndungssystem, das in den Vertragsstaaten des Schengener
Durchführungsübereinkommens (SDÜ) den Online-Zugriff auf Fahndungsdaten ermöglicht. Das SIS dient der öffentlichen Sicherheit und Ordnung und ist Kernstück der Ausgleichsmaßnahmen für den Wegfall der Binnengrenzkontrollen durch das Schengener Abkommen. Es gliedert sich in einen Zentralrechner in Straßburg und in die nationalen Systeme der Vertragsstaaten. Von den nationalen Systemen werden die Daten nach Straßburg übermittelt, das durch Betreiben einer Referenzdatenbank für die Synchronität der Daten sorgt und die Daten an alle angeschlossenen Systeme verteilt, sodass nach der Dateneingabe die Daten gleichzeitig allen Vertragsstaaten des SDÜ zur Verfügung stehen. Damit wurde ein länderübergreifender inhaltsgleicher Datenpool geschaffen, auf den an über 30 000 Datenterminals zugegriffen werden kann. Zugleich ist ein einheitlicher europäischer Fahndungsraum entstanden. In Deutschland ist das Bundeskriminalamt für das reibungslose Funktionieren des SIS verantwortlich; die dort zuständige Stelle trägt den Namen SIRENE. Im Vertrag von Amsterdam wurde beschlossen, das Schengener Vertragswerk in den Rechtsrahmen der EU zu integrieren; das SIS wird dann in ein Europäisches Informationssystem (EIS) umgewandelt.




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